Vom Garten auf den Teller

Einkaufen und Kochen – da sind wir die gängigen «Formate» aus dem Supermarkt gewohnt. Rosenkohlröschen sauber geputzt und unter Plastikfolie, Zwiebeln als Knolle oder als Bund Frühlingszwiebel, Karotten ohne Grün, der Spinat geputzt, geschnitten und eingefroren. Alles in einheitlichen Formen, Grössen und Farben. Was wir damit anfangen können, wissen wir.

Der Garten aber bietet Gemüse in allen Formaten und Zwischenstufen. Und anders als in der gut beleuchteten Supermarktauslage muss man hier suchend durch die Reihen und erkennen, wo was zu finden ist (wo waren noch mal Zwiebeln?). Und wenn keine Zwiebeln mehr da sind, was kann ich statt dessen verwenden? Knoblauch, Schnittkoblauch, Schnittlauch, Etagenzwiebeln, Lauch, ein paar Stengel der noch nicht erntereifen Zwiebeln? Keine Petersilie mehr da – dann nehm ich vom Grün der Karotten. Im Garten gibt es viele Ausweichmöglichkeiten.

Eigentlich schade, dass wir von den meisten Gemüse nur die Zwiebel verwenden, nur die Rosenkohlrosen, nur die Wurzelknolle, etc. In der Regel lässt sich der Rest der Pflanze auch essen. Aus dem Blättern vom Brokkoli oder vom Rosenkohl lässt sich auch Gemüse zubereiten, der Grün der Zwiebeln kann in den Salat, aus Karottengrün wird Pesto, etc.

Die meisten verfügbaren Rezepte, in der Migros-Zeitung, Coop-Zeitung, im Internet, etc. zielen auf die im Handel erhältlichen Gemüseformate. Hausmann oder Hausfrau blättern, finden ein Rezept toll, freuen sich, und kaufen die entsprechenden Zutaten im Laden. Gartenküche funktioniert umgekehrt: Sie fängt im Garten an. Was wächst da, was wird reif, was sollte ich ernten? Und was kann ich damit in der Küche zaubern? Deshalb zeigen unsere Fotos zu den Rezepten zuerst das Gemüse im Garten, dann wie man erntet, was man verwerten kann, wie man putzt und rüstet und schliesslich was sich damit im Kochtopf anfangen lässt. Vom Garten auf den Teller.

Bei uns findet sich auch Ungewohntes: «Baumkohl», «Baumspinat», «Rote Gartenmelde», «Guter Heinricht», «Schlangenknoblauch», … Auch hier starten wir im Garten, bei der Ernte, und zeigen dann, was man in der Küche damit anfangen kann.

Nach oben scrollen