Einkaufen & Bewegung: Heute geht es in die drei Aeugster Hofläden. Der Weg beginnt wie immer am Dorfplatz, an der umbankten schmächtigen Linde vor dem Volg. Wir spazieren die Sennengasse aufwärts, Richtung Seleger Moor. Links ein versenkter Brunnen, rechts ist ein junger New-Hampshire-Hahn zu verkaufen, Jg. 2021. Ob der schon was für den Topf wäre? Vorbei an der Sonderbar und einem gehäkelten Tempo-30-Schild. Rechts ein Bilderbuchblick übers Dorf, dann links hoch, am Mattler-Quartier vorbei und an den beiden Wasserwerkshäuschen mit der nachmittags immer besetzten legendären Ruhebank.
Vor dem Seleger Moor links und immer geradeaus durch die weitläufige weisse Landschaft. Das gibt klaren Kopf und Blick. Wir überqueren die Albisstrasse. Ein Milan segelt über den Hochstammbäumen und lenkt den Blick auf den Aussichtsturm am Albis. Links die Antenne vor dem Lärchenhof mit seinen berühmten Zöpfen – diesmal lassen wir das so nahe Gute links liegen und schweifen weiter in die Ferne, geradeaus Richtung Aeugst. Am Waldeingang steht ein Kirschbaum – wenn der Kernspucker von damals wüsste, was aus seinem Zvieri später geworden ist …
Weiter durch den Wald, abwärts, ins Mini-Tobel, das sich der Schwarzenbach dort gegraben hat. Ein romantischer Grillplatz im Sommer – im Winter ist der geschlängelte Bach aber nur mit Mühe (und Wanderstöcken) überquerbar.
Auf der Gegenseite hoch, nach rechts-links verlassen wir den Wald, durchqueren schliesslich den Lindenhof und halten vor der Krete an, an einem Kreuzungspunkt mit Wegweisern und Ausblick. Wer eine Pause einlegen will – hier eignet sich die von Gertrud aus Affoltern für den Aemtlerweg gestiftete Bank.
Wasserfreudige könnten den Hohlweg hoch zum Hexengraben und dann ein Bad im Türlersee nehmen, wir aber laufen links weiter, vorbei an den Holzstössen, durch einen lichten Buchenwald. Ein zweites Wäldchen folgt, an seiner Ecke blicken wir auf Aeugst vor seinem Hausberg. Wer will kann jetzt auf Sicht nach Aeugst stapfen. Wir, um die Wängi-Strasse zu vermeiden, bleiben links, übersteigen die Bachrinne, weiter in den Buchenwald, im Wald kurz steil nach unten und gelangen so zur Feuerstelle an der Kante über der Hübscheren, mit ihrem wunderbaren Ausblick, ideal für laue Sommerabende mit Cervelat und Rotwein. Wir schliessen zur Hübscheren-Strasse auf, kreuzen die Wängibad-Strasse mit dem kleinen Parkplatz, und gehen ohne weitere Umschweife hoch nach Aeugst. Ein paar Flachdächer springen mir ins Auge und lassen mich dankbar an unser heiliges Dorfbild denken.
(1) Unser erster Dorfladen ist das Dorfstrasslädeli im Unterdorf (www.dorfstrasslaedeli.ch). Hier findet man Bircher-Kartoffeln, Randen, Zuckerhut, Sellerie, Rüebli, Winterrettich, Kalettes, Nudeln, Gewürze, Konfi, Glassuppen, Gebäck, Honig, Olivenöl, etc.
(2) Wir stapfen den Chileweg weiter in die Höhe, lassen die Dorfkirche auf ihrer Sonnenterrasse rechts liegen und stossen am Wegende rechts auf den neuen Hofladen Allmend von Michael Lacina (https://hofladenallmend.ch). Er kauft wenig zu, und hat, nach dem missratenen ersten Gemüsesommer, noch nicht allzu viel eigene Ernte. Trotzdem lohnt sich das Angebot – mir hat es vor allem der Tomatensugo angetan …
(3) Mit Der Landladen (http://der-landladen.ch) schliessen wir unser Trio Aeugster ab. Er ist als «Genussboutique» etwas ästhetischer und kommerzieller aufgestellt. Der eigentliche Laden war geschlossen, der immer offene Aussenposten verbreitet mit seinen Selekta-Schliessfach-Automaten etwas Bahnhofsatmosphäre. Mit Münzgeld öffnen sich hier Türen für Apfelmost, Urdinkel-Vollkornmehl und andere Basics. Und wer sich auf dem Anmarsch im Wald keine Tannenzapfen eingesteckt hat, kann sie hier stückweise kaufen.
PS: Den Rückweg haben wir uns leicht gemacht – einfach die Hübscherenstrasse nach unten zum Unterdorf und zurück zum Dorfplatz ????.